Willkommen bei den Naujoks!

Hallo ihr Lieben!

Mittlerweile bin ich ja schon lange wieder in Deutschland und habe mich auch wieder mehr oder weniger gut eingelebt. Am Meisten macht mir glaube ich die fehlende Sonne zu schaffen. Besser gesagt die nicht vorhandene Sonne. Ich glaube seit meiner Ankunft habe ich noch nicht einmal einen blauen Himmel zu Gesicht bekommen...

Trotzdem möchte ich meinen Blog noch "zu Ende" schreiben, dass heißt geplante, aber nicht veröffentlichte Blogartikel auf meinem neuen Laptop (Ein Dankeschön an den Nordpol) abtippen.
Der heutige Blog geht über meine "Gastfamilie", welche dieses Post schon sehnsüchtig erwartet ;).

Aber fangen wir mal von gaaaaanz vorne an:

Whatsapp - 21. Januar 2017 - Dorothea Naujok: 
"Liebe Elena. Guten Morgen. Du hast unsere Zusage! Im Sinne von 1) unser Zuhause ist deines 2) helfen dir gerne ein soziales Praktikum zu finden 3) passen auf dich auf so gut wie wir können ;-) bzgl. Details und Co. müssen wir dann noch genau sprechen."

Nach dieser Nachricht stand für mich damals fest, dass ich nach dem Abitur 3 Monate (länger geht es Visumstechnisch nicht) in Mosambik verbringen werde. Endlich hatte ich eine befriedigende Antwort auf alle neugierig-nervenden Fragen, was ich nach dem Abitur vorhabe.

Gleichzeitig stellten sich mir auch immer mehr Fragen:
Was ist Mosambik für ein Land? Ist es gefährlich? zu heiß? Wie sind die Einwohner? Wie ist diese Familie? Wie wohnen die? Gibt es Wasser? Strom?
Wenn man versucht über Mosambik im Internet etwas herauszufinden, merkt man relativ schnell, dass wenige nützliche Informationen zu finden sind. Auch Reiseführer etc. sind eigentlich kaum zu bekommen oder beinhalten in ihren 500 Seiten nur 2 über Mosambik.

Naja, da ich von Natur aus nicht so ängstlich bin, stürzte ich mich halt am 8. September 2017 einfach ins Ungewisse um eine Antwort auf all diese Fragen zu bekommen. Und heute, 20 Tage nach meiner Rückkehr aus Mosambik kann ich stolz sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens gewesen ist!

Außerdem kann ich sagen, dass "Die Naujoks" für mich während dieser Zeit viel mehr als die drei oben genannten Punkte waren. Ob es darum ging mich um 4 Uhr morgens zu unbekannten Chappa - Bus-Treffpunkten zu bringen, mein Visum bei unfähigen Behördenmitarbeitern zu verlängern oder über mosambikanische Bräuche und mir zunächst unbegreifliche Verhaltensweisen aufzuklären - ich wusste, dass ich mich zwischen den selten zuverlässigen Mosambikanern auf diese Familie während meines Aufenthaltes 100%ig verlassen kann.

Doch von wem spreche ich eigentlich?



1. Jomo, 8, ist pünktlich um 5:00 Uhr hellwach und um 19:00 Uhr todmüde. Er wird wenn er groß ist mal das Auto der Zukunft erfinden und designen.

2. Chano, 10, würde am liebsten schon im Juli Weihnachtsgeschenke kaufen und ist der lebende Beweis, dass man im Fernsehen mehr lernt als in der Schule.

3. Ich, Elena, 18, so gebräunt wie noch nie vorher in meinem Leben, aber hoffentlich irgendwann wieder.

4. Dorothea, 41, Multitasking-Power-Woman. Ihr Treibstoff: Limetten, Schafkäse und Rote Beete.

5. Arndt, 42, repariert jedes Auto in ganz Pemba mit links, nur seine eigenen Autos sind irgendwie immer kaputt.

6. Milan, 15, Superbrain der Familie mit einer Vorliebe zu trendigen Sportschuhen (oder eben rosa Adiletten).


Und nicht zu vergessen:

Khalifa, Wachhund, hat ein blaues und ein braunes Auge und biss mir jeden Tag zur Begrüßung in den Hintern.

Jacka, eine treue Wachhündin, die stets ihren Job macht.

Luna, eine Anti-Schmusekatze, die nach viel zu langer Schwangerschaft Mutter von 6 unglaublich süßen Katzenbabys wurde.



Mosambik war vor nicht einmal einem Jahr noch ein fernes, unbekanntes und fremdes Land für mich. Jetzt ist es zwar immer noch fern, aber bestimmt nicht mehr fremd und ich kann behaupten dort eine Art zweites Zuhause gefunden zu haben. Dafür bin ich sehr Dankbar!



Liebe Grüße

Eure Elena mit Sehnsucht nach Sonne ;)



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