"The Liberty Project Afrika"



Hallo ihr Lieben!

Heute melde ich mich direkt von meinem "neuen" Arbeitsplatz, den ich in meinem letztem Artikel schon einmal erwähnt habe. Sooo neu ist dieser aber ehrlich gesagt gar nicht, denn mittlerweile mische ich auch schon seit gut zwei Wochen bei "The Liberty Project Africa" mit. Es ist also höchste Zeit euch auch mal von diesem Projekt zu berichten.

In Mosambik wird es jeden Tag wärmer und wärmer (24-31 Grad, vor einem Monat waren es noch 21-28Grad), während es in Deutschland momentan immer  kälter, winterlicher und weihnachtlicher wird. Ich sehe schon den Tag meiner Rückreise kommen, wenn ich von der deutschen Kälte und dem weihnachtlichem Konsumwahnsinn überwältigt werde.
Ein Glück, dass mein neuer Arbeitsplatz direkt (ich höre und sehe die Wellen) am Strand, genauer gesagt am Wimbe Beach, gelegen ist. Hier lässt es sich selbst die Mittagshitze problemlos aushalten.



Doch fangen wir mal von vorne an...ich werde euch kurz erzählen, wie ich zu diesem Projekt gekommen bin, worum es sich dabei handelt und welche Aufgaben und Tätigkeiten ich dort ausübe.
Das Ikuruprojekt, zu dem ich schon von Deutschland aus Kontakt aufgenommen habe, steht aktuell leider still, das heißt der Restbestand wird zwar noch Online verkauft, aber es wird gerade nichts produziert oder neu entworfen.
Die Gründerin dieses Projektes, Sarah, hat sich aber gewissenhaft darum gekümmert, dass die von ihr ausgebildeten Frauen weiterhin einen Job haben und nicht arbeitslos werden. Sie wurden also an das "Liberty Project" vermittelt. Und ich habe mir die Chance nicht entgehen lassen, mir das ganze auch mal anzuschauen. Ohne lange zu zögern habe ich mich dazu entschieden, neben meiner Arbeit bei El-J, auch bei diesem Projekt freiwillig mitzuhelfen.

Doch was steckt hinter "The Liberty Project Africa"?
Das Projekt setzt seinen Fokus auf Mädchen und Frauen aus Pemba, welche Erfahrungen mit Vergewaltigung, Unterdrückung oder sexueller Ausbeutung gemacht haben.
Momentan besteht das Projekt noch aus einem kleinem, aber sehr schönem Pavillon in einem Hotel, welcher Büro, Klassenraum, Schneiderei und Shop in einem ist.
Ziel ist es nach und nach ein sogenanntes "Liberty Center" für die oben genannten Frauen und Mädchen aufzubauen, in welchem ihnen Wertschätzung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft vermittelt wird. Im Idealfall sollen aus diesem Projekt weibliche Führungskräfte und Vorbilder für andere Frauen in Pemba hervorgehen.
Im Center werden die Frauen mit verschiedenen theoretischen und praktischen "Skills" ausgestattet. Dazu gehören Englisch Grundkenntnissen und "Small Bussiness", sowie Fashion Design, Nähen und Hospitality Training. Zum Hospitality Training gehört Kundenservice, Kochen, Backen und Betriebswirtschaftslehre. Dadurch sollen die Frauen auf einen Job im Bereich Hotel, Tourismus oder in einem internationalen Betrieb vorbereitet werden.
Da es hier aktuell und besonders für Frauen einen sehr schlechten Arbeitsmarkt gibt, haben die Frauen die Möglichkeit ihre neu erworbenen Fähigkeiten in den zwei soziale Businesse, "the Liberty Coffee and Co." und "The Collective Afrika" unter Beweis zu stellen und Geld für ihre Familien zu verdienen. Ziel ist es auch mit diesen Projekten und durch Spendengelder den Aufbau und den Erhalt des "Liberty Centers" zu finanzieren.
Wer mehr über das "Liberty Project" erfahren möchte, erhält in dieser PDF einen ziemlich guten Überblick über das ganze Projekt.

Kommen wir nun zu meinem Part in dem ganzem Projekt.
Das zukünftige Café "the Liberty Coffee and Co." wird erst 2020 eröffnet. Die High Fashion Line "The Collective Afrika" ist bereits im vollem Gange. Das Konzept ist so, dass die Kleidung vor Ort mit traditionellem, lokalem Stoff, dem sogenanntem Capulana, designend und gefertigt und über Online und Pop-Up Stores in der westlichen Welt verkauft wird. Erst letzte Woche hat auch der Online Store für Australien und Neuseeland aufgemacht. Natürlich ist unser kleiner Bungalow hier auch gleichzeitig ein Shop, aber die Verkaufszahlen in Pemba für hochwertige und hochpreisige Klamotten sind aufgrund der Armut der Einheimischen und der wenigen Touristen doch sehr begrenzt.
"The Collective Afrika" ist aufjedenfall auch der Part des Projektes, wo ich am meisten mitarbeite. Aktuell stelle ich zusammen mit den Näherinnen Schmuck her, welcher im November in einen neuen Store nach Südafrika geschickt wird.





Außerdem arbeite ich mit dem kleinem Team, welches aktuell aus der Gründerin Laura (Neuseeland) und einer weiteren Freiwilligen Mimmi (Finnland) und mir besteht, an neuen Designs für die nächste Kollektion. Jumpsuit, Bomberjacke und Kosmetiktäschchen - wir kommen ;)
Darüber hinaus kommt meine neue Kamera hier super zum Einsatz. Vom Model finden fürs Fotoshooting (Ich suchte einfach auf der Straße) über Porträtfotos für die Website bis zum Stillleben für Instagram und Socialmedia ist Elena alias Karla Kolumna jetzt immer am Start. Und irgendwie ist es ein lustiges Gefühl morgens aufzuwachen, sein Instagram zu checken und seine eigenen Bilder wiederzuentdecken... ;)








Wer sich mal einen Blick in den etwas ausgefallenen Stil der Klamotten haben möchte, sollte mal die Website des Shops besuchen: https://thecollectiveshop.org/

Und hier könnt ihr euch die Instagram-Seiten anschauen, wo jetzt auch meine Bilder (und Videos) gepostet werden:
https://www.instagram.com/the_collective_africa/
https://www.instagram.com/the_libertyproject/

Wer mich kennt, wird ahnen, dass mir diese Art von Arbeit eigentlich nur Spaß machen kann. Und ich muss wirklich sagen, ich kann mich nicht beschweren. Ich habe zwei sehr verschiedene, aber zwei unglaublich schöne Projekte gefunden, wo ich jeden Morgen gerne aufstehe, mich in Chappa setzte (besser gesagt quetsche) und zur Arbeit fahre.

Das war´s für heute von mir, ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag.

Liebe Grüße
Eure Elena






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